Nach dem ich im Netz Karsten's Seite über den
Selbstbau einer Plattenwaschmaschine gefunden
hatte, wollte ich meiner Sammlung auch so ein
Maschinchen gönnen.
Da ich viele Platten gebraucht über meinen
Lieblingsshop Ebay oder über die Dortmunder
Flohmärkte kaufe, hatte ich schon länger mit dem
 Gedanken an den Kauf einer Plattenwaschmaschine
gespielt - jedoch die Preise fand ich ziemlich abschreckend.

Also auf zum Selbstbauprojekt - Arbeitstitel:
Little Sucker......
  Ausgangsmaterial für die Maschine war wie bei Karsten ein
alter Tangential-Plattenspieler von Mitsubishi, das Modell LT-55.
Ein echtes Billigteil - aber für die Zwecke vorteilhaft, weil der
Tonarm aus Kunststoff ist und somit hervorragend angebohrt
werden kann.
Der Absaugarm wird über eine Gewindestange angetrieben, die
ich ebenfalls weiter zur Armsteuerung verwenden konnte.
Plattenteller-Motor und Gewindestangenantrieb können über
Kippschalter separat gestartet werden.
Der Tonarm fährt am Ende der Gewindestange jeweils auf
einen Mikroendschalter, der über ein Relais den Motor
umpolt (Danke noch mal an H. Pennekamp für die Konstruktion
der Schaltung).
Links im Bild Steuerung und Drahtverhau.

 

Das Schwierigste an dem ganzen Projekt war die Auswahl
der Pumpe. Ich wollte zuerst eine Laborpumpe einsetzen,
die zwar 0,8 bar Vakuum zog, jedoch zu wenig Luft fördern
konnte, um die Reinigungsflüssigkeit von der Platte zu
bekommen.
Den zweiten Versuch habe ich dann mit einer
Schego-Pumpe aus der Aquaristik gestartet.
Die brachte zwar genug Luft ins System, jedoch kam ich
niemals über 0,2 bar Vakuum bei aufgesetztem Absaugarm
hinaus, was zu viel Restfeuchte auf der Platte führte.



Die dritte Pumpe ist dann die, oben im Bild zu sehende:
2 Zylinder - 500 Watt - 0,85 bar Vakuum - saugt wie der
sprichwörtliche Kobold :-)
Wenn der Tonarm frei auf der Ablage ruht (also Ansaug-
düse offen), bringt das System ca 0,5 bar Vakuum - bei
aufgesetzter Düse habe ich dann ca. 0,7 bar.

 

Als Waschmittel nutze ich bei normal verschmutzten Platten
die übliche Mischung aus 75% destilliertem Wasser und
25% IsoPropanol mit ein par Tropfen AGFA Agepon
Netzmittel.

Für besonders schwierige Fälle erfolgt die Vorwäsche
mit einem Glasreiniger der billigsten Sorte.

Als Reinigungsbürsten setze ich Carbonbürsten von
Beco, die man sehr günstig bei Ebay findet.

Restfeuchte auf der Platten-Einlaufrille entferne ich mit
einem Mikrofaserschwamm von Vileda.
Für den festen Kontakt zum Plattenteller während der
Reinigung sorgt hai-endig eine Plattenklemme von
Michell (England).
 

 

 

Das Bürstensystem links im Bild zur Benetzung der Platte ist
noch nicht angeschlossen, da noch nicht ganz ausgereift.

Die Düse im Tonarm ist wie von Karsten empfohlen aus
einer Entlöt-Pumpe, also aus Teflon.
Für den Faden habe ich mir ein Original von KM gegönnt
(dank noch mal an Christoph für die Adresse von Drews
Audiosysteme Offenbach).
Die Rolle sitzt direkt auf dem Saugarm als Gegengewicht.
Sie ist mit einer Mutter festgesetzt und wird vor jedem Reingungs-
gang bei laufender Pumpe um einige Millimeter gedreht.
Die Reinigungswirkung des Systems ist wirklich klasse - man sieht
richtig die Dreckbrühe im Auffangglas.


 


 

Zu den Kosten:
Plattenspieler 31,50 €
Pumpe 86,00 €
Manometer 22,00 €
KM Faden 13,00 €
Schläuche, Verschraubungen etc. 30,00 €
Elektronikteile, Netzteile etc. 25,00 €
Holz 40,00 €
Glasdeckel 50,00 €

macht zusammen knapp 300 € - dafür kriegt man schwerlich gebrauchte Markenware wie KM oder ähnliches.

Für Fragen und Anregungen mailt mich an:
 

  kostenlos Counter bei webhosting.tower27.ch